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Tod eines Golfers

Leseprobe

Tod eines Golfers” - eine Kriminalgeschichte

Loch eins – wie immer mein Angst-Abschlag. Warum sollte es heute anders sein.

Seufzend nehme ich den Driver in die Hand, bemüht den Knoten in meinen Eingeweiden zu ignorieren.

Soll ich – oder soll ich nicht?

Irgendwann muß es doch funktionieren verda.....! Die Distanz ist kein Problem, wo das Grün ist weiss ich ebenfalls und über die Bäume hinweg zu spielen ist eigentlich auch kein Thema....

Trotzdem hat es bisher noch nicht einmal geklappt – warum auch immer.

Soll ich – oder soll ich nicht?

Besser nicht! Ausholen – Schwung – Treffen ..... und Bedauern, welches in Ärger umschlägt!

Mitten in den Fairway-Bunker – NA PRIMA! Der Ball liegt genau unterhalb der hohen Stirnkante.

Ich bin so wütend über meine eigene Feigheit, dass ich liebend gerne den Driver hinterher werfen würde, aber ..... die Etikette rettet ihn vor meiner diabolischen Angriffslust. Resigniert verlasse ich den Abschlag und marschiere den anderen Spielern hinterher zum nächsten Ball während in meinem Kopf ein „warum“ nach dem anderen rumort. Verzweifelt versuche ich den Gedanken zu verinnerlichen „neuer Schlag – neues Glück“.

Ouuups – das Stöbern meiner Mitspieler im Gebüsch erinnert mich daran, dass ich nicht alleine einen verkorksten Abschlag hatte und pflichtschuldig begebe ich mich mit den Anderen auf die Suche nach dem verlorenen Ball.

Der unerwartete Schrei steht in der Luft wie ein Schwerthieb, gefolgt von plötzlicher Stille.

Endlich bei der Quelle des Lärms angekommen sehen wir Tristan Kroy mit offenen, toten Augen mitten im Gebüsch liegen. Der überflüssige Pulstest bestätigt es – dieses Clubmitglied wird an keinem Turnier mehr teilnehmen können.

Nachdem sich endlich die Kripo verzogen hat und damit auch der größte Teil der Aufregung, hat sich das Clubhaus in einen brodelnden Kessel murmelnder Golferseelen verwandelt. Ein Toter auf UNSERER Anlage – was für ein willkommener Eklat und vor allem was für ein Verstoss gegen die ETIKETTE!

Meine Mitspieler und Freunde Angelina und Charles empfinden genau wie ich und verdrehen zu den Kommentaren der anderen Mitglieder die Augen.

„Watt ein netter Kerl, isch kann datt jarnitt jlauben!“ Horst Pieck verleiht seinem Entsetzen deftig, kräftig auf Kölsch Ausdruck. Kein Widerspruch, aber auch keine Zustimmung. Die meissten sind mit ihren Mutmassungen beschäftig.

„Schade, dass keine Einzelheiten bekannt sind, aber ich denke es war ein Querschläger von der Driving Ranch.“ Tönt es von Herrn DOKTOR Schepel (soviel Zeit MUSS sein – lautet sein Kommentar sobald er nicht mit diesem Titel angesprochen wird).

Langsam aber sicher kann ich mir mein Grinsen nicht mehr verkneifen und daher verabschieden wir uns und machen uns von den anderen unbemerkt auf den Weg zur Fundstelle der Leiche.

„Wirklich keine Ahnung, wie lange er bereits dort lag?“ fragt mich Angelina zum wiederholten male zweifelnd. Bevor ich verärgert reagieren kann à la: „Bin ich Jesus?“ oder „Ist mein Nachname Hellseher?“ setzt sie erklärend hinzu „... ich dachte nur .... na ja Du hättest was mitbekommen von der Kripo .... ne Vermutung, oder so.“ entschuldigender Blick – sie kennt mich halt.

Seufzend und immer noch leicht genervt antworte ich ihr „Nein! Und NEIN ich habe auch nichts von den Kripo-Beamten gehört! Vermutlich wissen die es selber noch nicht und warten erst den Obduktionsbefund ab anstatt rumzuraten.“

Mittlerweile sind wir an besagter Stelle angekommen und hocken uns hin. Mit aufmerksamen Blicken versuchen wir rundum etwas zu entdecken, was uns Aufschluss geben könnte.

Scheinbar war er allein unterwegs gewesen, da ihn niemand vermisst hatte und laut Pro-Shop hatte er sich auch nicht eingetragen für eine Runde. Aber nur um ein Paar Euro zu sparen? Und wo war dann sein Bag und das komplette Equipement?

Irgendwie macht das alles keinen Sinn und gibt ein Rätsel nach dem Anderen auf. Merkwürdig.

„Hier“ ruft Charles plötzlich mit atemloser, aufgeregter Stimme und hält ein intaktes Abschlags-T hoch. Wir sehen uns an ... alle drei den gleichen Gedanken:

„Wie kommt ein Abschlags-T an diese Stelle?“         ----------------to be continued

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